Schluss mit Subventionen für Bauern!

Agrartipp, 08.07.2017

...wäre das fair?

Zur Zeit herrscht Unruhe unter Landwirten über die Zukunft ihrer EU-Subventionen und Unklarheit  nach der bis 2020 laufenden aktuellen Förderperiode und dem Brexit.

 

Oft wird sich in den Medien über die „Unsummen“ der Landwirte beschwert, welche sich keinerlei Kontrollen hinsichtlich ihrer Arbeitsweise unterziehen müssten – weit gefehlt.

 

 

Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ist eine der wichtigsten Aufgabenbereiche der EU und es stimmt, dass hier eine Menge Geld fließt. Jedoch wird vergessen, dass dieses Geld nicht nur an die Bauern geht. Der kleinste Teil besteht aus den Direktzahlungen für Landwirte, dann gibt es da noch die Großgrundbesitzer und öffentlichen Einrichtungen der Lebensmittelindustrie und außerdem Geld für die Entwicklung des ländlichen Raumes.

 

Übersehen wird auch oft, dass in viele andere Wirtschaftszweige erheblich höhere Summen investiert werden. Davon abgesehen müssen die Bauern sich an Auflagen halten, um ihre Subventionen auch zu erhalten. Die Einhaltung der Tier- und Umweltschutzstandards muss hier gewährleistet sein. Diese werden spätestens seit dem Jahr 2000 regelmäßig von Fachpersonal vor Ort kontrolliert.

 

 

Man sollte ebenso nicht vergessen, was für eine Kostenbelastung die Bauern haben. Von wetterbedingten Katastrophen, wie die Frostnächte im April diesen Jahres bis hin zu explodierenden Pachten und Ackerlandpreisen. Die Subventionen machen immerhin 40 Prozent ihres Einkommens aus.

 

Dazu kommt, dass laut einem neu geplanten Landesgesetz „Vorpachtrechte“ eingeführt werden sollen, die nach „politischen Maßnahmen“ dann verteilt würden. Normalerweise sind aber Flächen und Landstücke, welche eher außerhalb eines Ortes liegen den Landwirten vorbehalten.

Wenn dann außerbetriebliche Branchen damit verhandeln, wird es für die Bauern noch schwieriger. „Investoren“ versuchen jetzt schon vermehrt Teile von Betrieben aufzukaufen.

 

Laut einer Studie werden Landwirte durch die geltenden Tier- und Umweltauflagen mit 4,6 Milliarden Euro jährlich belastet.

Wir alle wollen qualitativ hochwertige, unbelastete Lebensmittel und das Tierwohl verbessern, da fällt es doch gleich schwerer sich über die „Unsummen“ der Bauernsubventionen aufzuregen.

  Carolin Gilgenbach
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