Der Preisverfall der Sau

Agrartipp, 26.08.2016

Schweinezüchter kämpfen um ihre Existenz

Kein anderes Fleisch ist hierzulande so beliebt wie Schweinefleisch. Es macht rund zwei Drittel unseres Fleischkonsums aus, dies entspricht etwa 40 Kilo pro Person und Jahr. Um den Lebensbedarf einer Person zu befriedigen, bedürfte es eines Hofes mit etwa 46 Schweinen.

Doch trotz der hohen Nachfrage fällt der Preis für Schweinefleisch auf dem Weltmarkt seit Jahren. Eine große Bedrohung für die etwa 26.000 Betriebe in Deutschland. Allein im vergangenen Jahr mussten mehr als 4 Prozent davon ihren Betrieb einstellen.

Aber dennoch steigt die Produktion in Deutschland weiter an, während der Verzehr tendenziell leicht rückläufig ist. Der Markt in Deutschland ist dementsprechend im wahrsten Sinne des Wortes "gesättigt". Die Folge ist ein Preisverfall. Eine Quersubventionierung innerhalb der Landwirtschaft ist zurzeit auch aufgrund der erheblichen Ernteeinbußen im Getreide kaum möglich.

Doch immerhin einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es für die Schweinezüchter zurzeit. Seit Mai befinden sich die Preise wieder im Steigen. Über die Ursachen dieser wellenförmigen Bewegungen des Marktpreises können selbst die Bauern nur mutmaßen. 

Eine Theorie besagt, dass der heiße Sommer 2015 zu einem Geburtenknick in der Schweinezucht führte und die Betriebe daraufhin ihren Bestand reduzierten. Doch auch politische Veränderungen, wie beispielsweise der Importstopp Russlands, haben eine nicht zu unterschätzende Wirkung auf den heimischen Markt. Das eigentliche Problem der Übersättigung wurde jedoch bislang noch nicht angegangen. Ein erneuter Preisverfall ist dementsprechend wohl nur eine Frage der Zeit.

  Lukas Nikolaus Melzer
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    Gilbert Keith Chesterton