Spezial, 17.01.2023
Ab wann rechnen sich die Module auf dem Dach?
Im Jahr 2004 gehörte man mit einer Solaranlage auf dem Dach in Deutschland noch zu den "grünen Exoten". Vor knapp 20 Jahren versuchte man bereits, den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen - etwa in Form höherer Fördergelder über einen langen Zeitraum von 20 Jahren.
Auch donnerwetter.de errichtete auf seinem Bürogebäude in Bonn 2004 die erste Photovoltaikanlage, eine zweite folgte im Jahr 2005. Nachfolgend wollen wir nach 19 Jahren Solarstrom eine kleine Bilanz ziehen - hat sich die Investition kurz vor Förderungsende rentiert?
22.441 Euro - so hoch lagen in den Jahren 2004 und 2005 die Investitionskosten der beiden Anlagen, die sich mit 24 Modulen auf einer Fläche von 40,8 m² erstrecken.
Bis auf den Austausch eines Wechselrichters 2013, der mit etwa 800 Euro zu Buche schlug, fielen bis heute keine weiteren Kosten für Reparaturen, Betrieb oder Instandhaltung an. Zumindest keine direkten: Denn die Steuerberaterin kassierte in den Anfangsfahren der Anlage kräftig ab - zwischen ein und zwei "Sonnenjahren" - und somit der mit Abstand größte Posten, flossen in die anscheindend klammen Steuerberatertaschen.
Mindestens so fleißig wie die Steuerberaterin waren die beiden Anlagen seit ihrer Errichtung - sie produzierten zwischen 2004 bzw. 2005 und Ende 2022 gut 120.000 kWh sauberen Sonnenstrom.
Pro Jahr erwirschafteten die Anlagen im Mittel 170,2 W/m². Gemessen an der mittleren jährlichen Globalstrahlung des Standorts (1.200 W/m²) konnte die Anlage somit etwa 14% der absoluten Strahlung abgreifen und in Strom verwandeln. Aufgrund der eher suboptimalen Ausrichtung der Anlagen nach Südwest sind das ausgesprochen gute Werte.
Seit dem Jahr 2015 sind die Anlagen vollständig aus den Büchern abgeschrieben, fahren nach einer Betriebsdauer von 12 Jahren also Gewinn ein - und das auch dann, wenn mal gerade nicht der sonnenreichste Monat im Kalender steht oder eine Abschattung vorhanden ist.
Ende 2024 läuft die Förderung von 48 Cent pro kW/h zwar aus und die Einspeisung wird somit unattraktiv; für den eigenen Verbrauch produziert die Anlage aber weiterhin Sonnenstrom. Und das nun nahezu zum Nulltarif.
Die Rentabilität einer Solaranlage steht außer Frage - sie lässt sich allerdings nicht auf ein bestimmtes Datum X festnageln: Je nach Standort, Neigungswinkel und Ausrichtung, aber auch Investitionskosten und nicht zuletzt dem Wetter kann aber davon ausgegegangen werden, dass ein Großteil aller Solaranlagen in einem Zeitraum von 10 bis spätestens 13 Jahren Gewinne einfahren.
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