Die derzeit ungewöhnlich milden Temperaturen sorgen vielerorts für Verwunderung – meteorologisch betrachtet sind sie jedoch längst kein Ausnahmeereignis mehr.

In den vergangenen Jahren wurden in den Wintermonaten immer wieder Werte von 13 bis 15 Grad Celsius erreicht, teils sogar an mehreren Tagen hintereinander. Besonders eindrücklich bleibt der Jahreswechsel 2022 in Erinnerung, als in einzelnen Regionen – etwa entlang des Rheins – Temperaturen von bis zu 18 oder 19 Grad Celsius gemessen wurden.

Inzwischen kann man also von regelrechten „Winterhitzewellen“ sprechen - sie entstehen in einem komplexen Zusammenspiel großräumiger Wetterlagen und der fortschreitenden globalen Erwärmung. Entscheidend sind unter anderem höhere Treibhausgaskonzentrationen, die seit Jahrzehnten das Klimasystem verändern. Auf lange Sicht wirkt sich vor allem die Erwärmung der Ozeane aus: Gelangen in Südwestlagen milde und vom Atlantik aufgeheizte Luftmassen nach Mitteleuropa, steigen die Temperaturen auch im Winter deutlich an.

Dass dabei winterliche Temperaturen seltener werden, zeigt sich inzwischen fast jedes Jahr. Oder anders formuliert: „Gewöhnt euch lieber an die hässlichen Weihnachtspullis – und nicht an dicke Weihnachtsmäntel.“ Winter mit dauerhaft frostigen Phasen werden in Mitteleuropa nämlich tendenziell seltener, während milde Witterungsabschnitte zunehmen.

Deutschland im Klimawandel – CO₂-Bilanz im Blick

Ein Blick auf aktuelle CO₂-Daten macht deutlich, wie eng die jüngsten Temperaturentwicklungen mit dem globalen Treibhausgasausstoß verbunden sind.

Die Konzentrationen in der Atmosphäre steigen weiter an – trotz einzelner Fortschritte beim Klimaschutz.

Die Wetterkarten mit der ausgeprägten Wärmephase über Europa, inklusive rekordverdächtiger Werte in der unteren Atmosphäre (850 hPa-Niveau):