Verdreifachung der Gaspreise droht

aktuell, 24.06.2022

Am besten jetzt schon mal Sommerwärme einfangen.

Die Energiepreise schröpfen bereits schon jetzt den Geldbeutel vieler, nun könnten die Verbrauchterpreise nochmals in die Höhe schießen - und zwar deutlich: Der Präsident der Bundesnetzagentur Klaus Müller hält eine Verdreifachung der Gaspreise für möglich, allein in der letzten Woche sorgten Drosselungen der Lieferungen für einen Preisanstieg von 50 Prozent.

Und während die Bundesregierung weiterhin zu Einsparmaßnahmen aufruft (haben Sie sich eigentlich schon einen dickeren Pulli und einen neuen Duschkopf besorgt?) und gestern die zweite von drei Eskalationsstufen des Notfallplans Gas ausgerufen hat, fragen sich viele Firmen und Privathaushalte: Wie sollen drohende Preissteigerungen von 300% überhaupt noch bezahlt werden?

Und was ist das Versprechen der Politik, dass Privathaushalte nicht fürchten müssen, den Gashahn abgedreht zu bekommen, überhaupt wert? Oder anders formuliert: Was nützt einem die Zusage einer Versorgungssicherheit, wenn man im Winter selbst als Gutverdiener gar keinen finanziellen Spielraum mehr hat, die Wohnung in einem Mindestmaß zu beheizen?

Antworten hierauf gibt es bislang nicht, die Verbraucher können insgeheim nur hoffen und bangen, dass die Gasflüsse gen Westen nicht versiegen. Der Schicksalstag, der über die Entwicklung des Gaspreises richten könnte, ist der 11. Juli - dann wird die Gaspipeline Nord Stream 1 im Rahmen eines Wartungsfensters komplett heruntergefahren. Sollte danach kein Gas mehr durch die Ostsee nach Deutschland fließen, droht eine Kostenexplosion. Wer keinen Goldesel besitzt, könnte die verbleibenden zweieinhalb Wochen also schon einmal vorsorglich nutzen, ein wenig kostenlose Sommerwärme ins Haus zu lassen - die Fenster schließen können Sie dann wieder am 12. Juli.

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