Über Grenzen hinweg

aktuell, 22.05.2023

Laufbericht Baseler 31. Dreiländer-Lauf am 21.05.2023

Wie ein Schweizer Uhrwerk funktionierte die Organisation des Baseler Dreiländerlaufs. Einmalig war schon die Abholung der Startunterlagen am Sonntag: Statt wie sonst in eine Turnhalle oder einen Container ging der erste Weg für mich rein ins wunderschöne, über 500 Jahre alte Baseler Rathaus.

 

Die Witterung am Lauftag verlangte dann ein wenig Anpassung – begleiteten mich an den Tagen zuvor noch kühlere Werte, war die Luft am Sonntag nicht nur merklich wärmer sondern auch feuchter. Alles in allem kann man aber auch hier von optimalen Bedingungen sprechen. Mit einer Rekordteilnehmerzahl war der Marktplatz in den Frühstunden schon proppevoll, stimmungsmäßig wäre sicherlich noch ein wenig Platz nach oben gewesen. Schweizer Understatement eben!

Auf den deutschen Streckenabschnitten, abgesehen vom Zieleinlauf am Baseler Marktplatz, wo dann am Ende immerhin noch ein wenig Stimmung aufkam, war die Unterstützung vom Rand am größten. In Frankreich dagegen wurde der Lauf kaum wahr genommen und es gab nur wenige Zuschauer. Das lässt sich eigentlich auf den gesamten Lauf übertragen – die meisten Zuschauer zog es in Deutschland an die Strecke.

Die Strecke war, so kann man es ausdrücken, ziemlich „wellig“ - nicht unbedingt aufgrund der Höhenlagen, aber Kleinvieh macht eben auch Mist. So mussten beispielsweise die drei großen Baseler Brücken überquert werden; zudem noch Brücken jeweils nach Frankreich und Deutschland sowie eine Brückenschleife, die auch nochmals Höhenmeter bringt. Zwischen 130 und 150 Höhenmeter hatte ich über die Halbmarathondistanz am Ende auf dem Tacho. Ein Wert, mit dem ich nicht gerechnet hätte. Der Baseler Halbmarathon zeichnete sich zudem durch eine ziemlich verwinkelte Streckenführung aus. Alles Faktoren, die am Ende auf die Zeit einwirkten. Dennoch war der Dreiländerlauf eine tolle Lauferfahrung für mich – auch deshalb, weil sich das Überschreiten der Ländergrenzen mal mehr, mal weniger, mal gar nicht bemerkbar machte.

Meine Zeit beim Dreiländerlauf war, wie ich selbst, im Urlaubsmodus. Die paar Wandertage im Vorfeld steckten mir am Sonntag noch ein wenig in den Knochen, am Ende legte ich die Halbmarathondistanz in 02:04 Stunden zurück. Bäume ausreißen war aber eh nicht geplant.

Meine uneingeschränkte Empfehlung bekommt der Baseler Dreiländerlauf als „Genusslauf“ – wer auf der Suche nach einer schnellen Strecke ist, ist hier aber wahrscheinlich nicht gut bedient. Außerdem bietet der Lauf eine tolle Gelegenheit, einen Teil Europas laufend zu erleben.

 

  Karsten Brandt
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