Themenlücken im Wahlkampf 2025

aktuell, 11.02.2025

Klima und Neugründungen - war da was?

Bestimmte das Klima vor vier Jahren noch weite Teile des Wahlkampfes, ist es in diesem Jahr nicht nur in den Hintergrund gerückt - es spielt eigentlich gar keine Rolle mehr. Hat sich die globale Klimasituation in der Zeit wirklich so verbessern können?

Nicht nur der stiefmütterliche Umgang der Parteien mit Klimathemen wundert mich dieser Tage, auch die Wahlberichterstattung scheint zuletzt im Klimakoma zu liegen. Fragen zum Klimawandel in den zahlreichen Sondersendungen und Duellen kamen bisweilen jedenfalls kaum auf den Tisch. Migration und Krieg sind DIE allbestimmenden Themen, der Klimawandel spielt nicht mal mehr die zweite Geige. 

Dabei werden uns Klimawandel und Wetterrisiken jeglicher Couleur auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf Trab halten, z.B. die Kosten für Wohngebäudeversicherungen in vielen Gebieten etwa in exorbitante Höhen ansteigen. 

Und auch wenn es seitens der bürgerlichen Parteien nicht gewollt zu sein scheint: Nach außen wirkt es, als hätte man die nicht vorhandenen Klimaagenda der Partei „ganz rechts“ vollständig übernommen.

Ein weiteres im Wahlkampf nicht existentes aber immens wichtiges Thema für unser Land ist die Zukunft des deutschen (Klein-)Unternehmertums. Deutschland lebt nicht allein von Multi-Millionen-Unternehmen. Wo werden die Kleinunternehmen im Wahlkampf erwähnt? Und was ist mit Neugründungen, die unser Land voranbringen werden? In den letzten Jahren verzeichnen wir hierzulande immer weniger Neugründungen. Diesen Umstand vollumfänglich der Politik in die Schuhe zu schieben, wäre zu einfach gedacht – auch wenn die überbordende Bürokratie und Steuerbelastung sicherlich ihren Teil zum Gründungsschwund beiträgt.

Firmengründung anno 1991 - im Keller meiner Eltern.



Um es auf den Punkt zu bringen: In unserer Gesellschaft hapert es auch an der richtigen Einstellung – viele streben nach absoluter Sicherheit, am besten verbeamtet auf Lebenszeit im öffentlichen Dienst.

Auf Dauer kann so ein Land so aber nicht funktionieren. Es braucht Gründungen und zwar jetzt – je mehr es werden, desto größer die Chance, dass wir in zehn oder zwanzig Jahren erfolgreich dastehen.

Wir sollten die Ansiedlung neuer Unternehmen und Startups im Land als Saat sehen, die uns in Zukunft reiche Ernten bescheren wird. Von brach liegenden Feldern und einer „Resternte“ im Speicher kann eine Volkswirtschaft auf Dauer nicht überleben.

Die Politik kann helfen, in dem sie Neugründungen fördert und, ein ganz wichtiger Punkt, die Kosten und Risiken eines möglichen Scheiterns reduziert. Die positive Einstellung zur Selbstständigkeit liegt aber in unserer Hand.
 

  Karsten Brandt
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