Kann man Unwetter künftig verhindern?

Klima, 29.05.2016

Blick auf eine sich entwickelnde Gewitterwolke über Berlin aus 8 km Höhe im Flugzeug.

 

 

 

Schwere Gewitter haben in den vergangenen Tagen für Millionenschäden in der Südhälfte Deutschlands gesorgt. Nach solchen Unwettern wird immer wieder die Frage gestellt, ob wir diesen Wetterunbilden wirklich schutzlos ausgeliefert?
Die Liste der Experimente, mit der Menschen versuchen, das Wetter zu beeinflussen, ist lang. Die ersten Maßnahmen, z.B. Hagel mit lauten Donnerknallen oder dem Kirchengeläut zu verhindern, basierten mehr auf dem Glauben an Gott.

Eine US-amerikanische Firma will mit einem Gel, das mit einem Flugzeug in Wolken verteilt wird, Regenwolken austrocknen. Das russische Militär versuchte mit der Verteilung von Silberjodid, Regenwolken frühzeitig abregnen zu lassen, um so die Militärparaden in Moskau bei trockenem Wetter stattfinden zu lassen.

Und auch in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz wurden mit finanzieller Hilfe von Versicherungen seit Jahren immer wieder Regenwolken mit Silberjodid und Trockeneis „geimpft“. Dabei sollen sich um die Silberjodid-Teilchen Regentropfen bilden, so dass die Wolken schneller als „normal“ abregnen und somit die Gefahr von Hagelschlag verhindern. Anfang der neunziger Jahre kam eine Schweizer Studie zu dem Schluss, dass durch die Wolken-Impfung Hagel nicht verhindert oder kleiner wird.

Zur Zeit existiert keine bekannte wissenschaftliche Methode selbst kleinräumige Unwetterstürme wie Hagelgewitter sicher zu verhindern. Es hilft also weiterhin nur das Appellieren an Gott.

 

 

 

  Karsten Brandt
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