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Fahrverbote wegen Ölknappheit

aktuell, 31.03.2022

Schaden höher als Nutzen - erhebliche Folgen für große Teile der Bevölkerung und Wirtschaft.

Sind  Fahrverbote an Wochenenden wirklich geeignete Maßnahmen, der unsicheren Versorgungslage mit Öl durch Russland zu begegnen? Selbst in der Politik sind diese Energiesparansätze umstritten.

Eine Greenpeace-Studie geht von bis zu 1,3 Millionen Tonnen Kraftstoff aus, die sich mit zwei autofreien Sonntagen pro Monat einsparen ließen - allerdings auf ein ganzes Jahr gerechnet.

Die weitreichenden Folgen für große Teile der Bevölkerung und Wirtschaft bildet diese Zahl natürlich nicht ab. Nicht nur ländliche Regionen wären durch die Fahrverbote an den Wochenenden mangels schlechter ÖPNV-Anbindung von der Außenwelt quasi abgeschnitten. Auch vielen Unternehmen, etwa aus der bereits durch Corona stark gebeutelten Tourismus-, Gastronomie und Veranstaltungsbranche, würden die Fahrverbote den endgültigen Todesstoß versetzen.

Bild: Achim Otto

Hinzu kommt: Der Krieg in der Ukraine ist durch die deutschen Fahrverbote natürlich nicht vorbei. Nimmt Deutschland bzw. der Westen nicht mehr genug russisches Öl ab, orientiert man sich eben verstärkt gen China oder Indien (insgesamt knapp 2,8 Milliarden Einwohner) und lockt dabei noch mit kräftigen Rabatten.

Wochenendfahrverbote in Deutschland als Maßnahme zur Energieeinsparung sind vor allem eines - ein Schuss ins eigene Knie. Sie beenden den Krieg in der Ukraine nicht, dafür aber die Existenz vieler Unternehmen im Land. Das eigentliche Problem, die starke Ölabhängigkeit von Russland, löst die "Nebelkerze Fahrverbot" ebenso wenig.  

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