Dürre und kein Ende in Sicht

aktuell, 18.04.2020

Den Wäldern droht 2020 erneut ein Katastrophenjahr.

Die Trockenheit in diesem April ist extrem. Stabile Hochdrucklagen verbunden mit einer negativen NAO sorgen für extrem geringe Niederschläge.

In den nächsten Tagen fallen zwar regional mal ein paar Schauer - diese werden bis mindestens nächstes Wochenende aber der sprichwörtliche Tropfen auf dem heißen Stein bleiben. Einige Wettermodelle sehen sogar bis Anfang Mai keinen nennenswerten Regen.

Wir erleben momentan eine Dürre, die obersten 20-30 cm des Bodens sind vollständig ausgetrocknet.

Geschädigte Fichten im Westerwald

Das Gewicht unseres Lysimeters hat von 8,8 kg bei Spitzensättigung auf nunmehr 5,9 kg abgenommen, ein Gewichtsverlust von 30-40 %. Ähnlich niedrig war dieser Wert im Extremsommer 2018. Hier ist also fast kein Wasser mehr im Boden enthalten, vor allem aber kein pflanzenverfügbares Wasser.

Erst ab einer Bodentiefe von 50 cm sieht es dank der Winterregenfälle besser aus. In der kommenden Zeit sollten Bäume, auch die auf öffentlichem Grund, gut gewässert werden - die Chancen sind nämlich groß, dass im Sommer auch Phasen mit extremer Trockenheit drohen, da die Wetterlagen Ende März mit denen im Juni/Juli verbunden sind. Es muss nicht so kommen, aber 2020 hat eindeutig das Potential für ein weiteres Dürrejahr.

Im Wald und auf den Feldern gibt es jetzt schon große Probleme. Pflanzen müssen kostenintensiv künsltich bewässert werden, in den Wäldern wird aufgeforstet. Aufgrund der aktuellen Reisebeschränlungen sind aber auch in der Forst nur wenige Arbeiter aus Osteuropa tätig. Mit deutschen Hilfsarbeitern lassen sich die Lücken nicht schließen - die Arbeit ist körperlich anstrengend, der Lohn auf Ausbeuterniveau.

Die wenigen Setzlinge, die nun gepflanzt werden, werden vielfach der Dürre zum Opfer fallen. Und dann wäre da noch der gefürchtete Borkenkäfer. Er bevorzugt Trockenheit und Wärme und setzt zum neuen Flug an.

Sollten im Wonnemonat Mai nicht 100-200 Liter Landregen niedergehen, droht dem Wald ein Katastrophenahr.

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