aktuell, 25.09.2024
Lieber Finger in den Wind halten: Spätsommerfantasien bei Billig-Wetterstation.
Es hätte so ein toller Test werden können - erst seit gestern haben wir die günstige Discounter-Wetterstation von Auriol in Betrieb, hier stellen wir Euch nochmals die wichtigsten Daten vor.
Doch keine 24 Stunden nach Inbetriebnahme lässt sich bereits jetzt in Stein meißeln: Das Produkt ist auf ganzer Linie durchgefallen. Neben der defekten ersten Station wird auch die zweite wieder postwendend an den Händler zurückgegeben. Ob wir uns zwei Montagsmodelle auf einmal angelacht haben? Wir wollen nicht so recht daran glauben...
Tropennacht - war da was?
Bereits kurz nachdem der Regen- und Temperatursensor Dienstagfrüh seinen Weg von unserem Büro nach draußen fand, schlichen sich bei uns die ersten Zweifel ein: Sowohl die Temperatur- als auch die Luftfeuchtigkeit schienen sich nicht an die kühleren Außentemperaturen und die feuchtere Luft gewöhnen zu wollen.
Im Gegenteil: Der zunächst auf der Basis angezeigte Temperaturwert, wahrscheinlich noch die zuletzt im Büro herrschenden Temperaturen abbildend, stieg unter freiem Himmel um weitere zwei Grad an. Somit herrschte gestern früh rund um's donnerwetter.de-Büro T-Shirt-Wetter bei knappen 23 Grad. Tatsächlich lagen die Frühwerte bei 13 Grad.
Zwischenfazit 1: So viel man auch daran rütteln mag: Eine Temperaturabweichung von 10 Grad können wir leider nicht mehr unter "Messtoleranz" verbuchen.
Zwischenfazit 2: Man ist äußerst schlecht beraten, sich bei der morgendlichen Kleidungsfrage auf den mild gestimmten Temperatursensor dieser Funkwetterstation zu verlassen.
Das Schauspiel setzte sich am verregneten Mittwochmorgen weiter fort - das Thermometer will den Spätsommer anscheinend nicht kampflos aufgeben und spuckte heute früh äußerst optimistische 22 Grad Außentemperatur aus. Und auch bei der Luftfeuchtigkeit nimmt es die Station nicht so genau: Diese lag heute früh bei 95 Prozent, die Discounterstation gab nur einen Wert von 62 Prozent aus.
Das Foto zeigt den direkten Datenvergleich der Auriol-Station mit einer Davis Vantage Pro 2 - während die Innenraumwerte zumindest halbwegs übereinstimmen, ist dies bei den Außenwerten nicht der Fall. Die Temperaturabweichung lag Mittwochfrüh bei acht Grad.
Das Vollversagen geht weiter, denn auch der Regenmesser hat leider nicht mehr zu bieten als Fantasiewerte. Seit Inbetriebnahme am Dienstagmorgen sollen laut Anzeige 29 mm Niederschlag gefallen sein - tatsächlich waren es nur 2,2 mm.
Fazit: Es gibt durchaus günstige UND zuverlässige Wetterstationen für den Heimgebrauch auf dem Markt - die Discounter-Station von Auriol zählt nicht dazu!
Die Messungenauigkeiten waren so gravierend, dass die Auriol-Funkwetterstation selbst für den laienhaften Heimgebrauch absolut ungeeignet ist.
Durch Genauigkeit überzeugen konnte lediglich die Funkuhr. In dem, was die Station aber eigentlich erfüllen soll, nämlich dem Liefern solider Wetterdaten, entpuppte sie sich aber als Totalausfall. Finger weg von dieser Station also - auch wenn der Preis von knapp 13,00 Euro zu einem Impulskauf verleiten sollte.
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