Neue Energien, 19.07.2017
Atomkraftwerke in Belgien bereiten vielen Menschen weiterhin Bauchschmerzen.
Bei einer Katastrophe in einem der beiden Atomkraftwerken Tihange 2 und Doel 3 in Belgien, könnte auch das Rheinland betroffen sein. Die Angst vor einem „Black out“ ist groß, aber der Betreiber Engie-Electrabel kann sich trotzdem eine Laufzeitverlängerung über das Jahr 2022 gut vorstellen.
Am 25. Juni diesen Jahres taten sich gleich drei Länder zusammen: Durch Belgien, den Niederlanden und Deutschland hielten sich 50.000 Menschen an den Händen, um für die Abschaltung der beiden Atomkraftwerken zu kämpfen. Bis jetzt hat sich allerdings noch nicht viel getan.
Die Gegner bezeichnen den Weiterbetrieb der Kraftwerke durch die belgischen Regierung als „unverständlich und inakzeptabel“. Ein Gründungsmitglied des Aktionsbündnisses gegen Atomenergie Aachen betonte: "Sofortige Stilllegung der AKW ist notwendig".
Seit dem Jahr 2012 wurden immer wieder Risse in den Reaktordruckbehältern festgestellt und trotzdem werden die Kraftwerke weiter betrieben. Bei einer Inspektion in diesem Jahr wurden sogar noch Hunderte weitere Risse festgestellt, die laut Betreiber im Jahr 2014 noch nicht aufgefallen seien. Angeblich sind sie also nicht neu hinzugekommen. Bewiesen ist dies allerdings nicht.
Ursprünglich sollten die Reaktorenblöcke schon im Jahr 2015 stillgelegt werden, doch die Laufzeit wurde um weitere zehn Jahre verlängert. Dazu kommt, dass Deutschland Belgien weiterhin mit Brennelementen beliefert.
Dem Bündnis „Stop Tihange“ ist es zumindest gelungen in den letzten Jahren eine breitete Unterstützung zu organisieren. Die Proteste dürften also so schnell nicht enden, solange die Reaktoren weiter am Netz angeschlossen sind.
Sarah Bertram Team-Info Team-Kontakt |