Lawinenlagebericht

Lawinenbericht, 19.04.2013

fuer den bayerischen Alpenraum, Freitag, 19.04.2013, 07:30 Uhr

Lawinenlagebericht
für den bayerischen Alpenraum
Freitag, 19.04.2013, 07:30 Uhr

Milde Temperaturen und Regen führen unterhalb von 2000m zur Selbstauslösung
von Nassschneelawinen. Am Nachmittag nimmt in den Hochlagen aufgrund
Neuschnee und Wind die Schneebrettgefahr zu.

Beurteilung der Lawinengefahr:
Im bayerischen Alpenraum besteht unterhalb von 2000m eine erhebliche
Lawinengefahr. Oberhalb von 2000m ist die Lawinengefahr in der ersten
Tageshälfte mäßig, steigt aber durch Neuschnee und Wind in der zweiten
Tageshälfte auf erheblich an.

Aufgrund der Durchfeuchtung und vor allem durch den Regen sind heute
unterhalb von 2000m in allen Hangrichtungen vermehrt Selbstauslösungen von
Nassschneelawinen möglich. Die Lawinen lösen sich in höheren Lagen zum Teil
oberflächlich, können auf glattem Untergrund aber auch am Boden abgehen und
vereinzelt größere Ausmaße annehmen. Zusätzlich sind Bereiche unterhalb von
Wechten zu beachten, die bei Abbruch größere Schneemengen mitreissen können.

Daneben gibt es in den Hochlagen oberhalb 2400m in kammnahen,
nordgerichteten Steilhängen und in schattseitigen Rinnen
Triebschneeablagerungen, die bei großer Zusatzbelastung zur Auslösung von
Schneebrettlawinen führen können.

Schneedecke:
Die milden Temperaturen der letzten Tage haben der Schneedecke stark
zugesetzt. Die Schneehöhe ist in allen Höhenlagen stark zurück gegangen. In
den Morgenstunden begann es örtlich leicht zu regnen. Trotzdem die
Lufttemperaturen in der Nacht etwas zurück gegangen sind, konnte sich die
Schneeoberfläche nicht verfestigen. Sowohl in den Hochlagen wie auch in
tieferen Lagen ist die Schneeoberfläche vielfach nass. Das
Schneedeckenfundament ist in höheren Lagen trotz zunehmender Feuchtigkeit
zwar etwas kompakter geworden, dennoch sind weiterhin Gleitbewegungen der
Schneedecke zu beobachten. Oberhalb von 2400m sind auf den Schattenseiten
vereinzelt kammnahe noch störanfällige Triebschneeablagerungen anzutreffen.

Hinweise und Tendenz:
Im Laufe des Tages soll es immer kälter werden und die Schneefallgrenze zum
Teil bis bis auf ca 1000m absinken. Dadurch wird die Gefahr der
Selbstauslösung von Nassschneelawinen bis morgen langsam zurück gehen. Da
jedoch in höheren Lagen örtlich ein Neuschneezuwachs bis zu einem halben
Meter bei starkem Wind aus Nordwest erwartet wird, nimmt die
Schneebrettgefahr für den Tourengänger ab der zweiten Tageshälfte zu.

Gefahrenstufen regional
Z-o: Hochlagen - frischer Triebschnee
Z-u: unterhalb 2000m - Nassschneelawinen

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 3
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 3
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 3
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 3
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 3
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2 (im Tagesverlauf 3)
Z-u: Gefahrenstufe 3
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt
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