Lawinenbericht, 11.11.2007
Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Sonntag, 11. November 2007, 07:30 Uhr
Gefahrenstufe 4 - große Lawinengefahr
Allgemeines:
In den bayerischen Alpen sind seit gestern erneut 20 bis 30 cm, in den Hochlagen des Allgäus und Werdenfelser Landes über 50 cm Neuschnee gefallen. Die Schneefälle waren begleitet von stürmischem Wind aus nördlicher Richtung. Die Schneefälle halten auch heute im Tagesverlauf an.
Schneedecke:
Die Schneedecke ist geprägt von umfangreichen Schneeverfrachtungen. Rücken und Grate sind abgeblasen. In den Windschattenhängen haben sich Triebschneeablagerungen von weit mehr als einem Meter gebildet. In den verfrachteten Schnee sind mehrere Graupelschichten eingelagert. Dort, wo vor dem Einschneien eine dünne Altschneeschicht lag, ist die Verbindung zur Unterlage schwach. In tiefen Lagen und auf Südhängen liegt der Neuschnee direkt auf den Boden.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht in den Hochlagen des Allgäus und Werdenfelser Landes große, ansonsten verbreitet erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen vorwiegend oberhalb der Waldgrenze in kammnahen Steilhängen der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd und in Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. Auch hinter Hangkanten können sich störanfällige Triebschneeablagerungen gebildet haben. In den eingewehten Bereichen und insbesondere an den randlichen Übergangzonen kann es bereits bei geringer Zusatzbelastung, also z.B. durch einzelne Skifahrer, zur Auslösung von Schneebrettlawinen kommen. Aus stark triebschneebeladenen, vorwiegend südost-exponierten Einzugsgebieten ist die Selbstauslösung auch größerer Schneebrettlawinen möglich. Ansonsten beschränkt sich die Gefahr der Selbstauslösung auf sehr steiles, felsdurchsetztes Gelände sowie in den tiefen Lagen auf steile Grashänge. Dort können Lawinen vereinzelt am Boden abgleiten.
Hinweise:
Auch in den nächsten Tagen werden die Schneefälle, mit unterschiedlicher Intensität, anhalten. Die Lawinenlage wird sich vorerst nicht entspannen.
Quelle: Herausgeber Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt