Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 18.12.2005

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Sonntag, 18. Dezember 2005, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 4 - große Lawinengefahr


Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern mit kräftigem Nordwestwind einen weiteren Neuschneezuwachs von 20 bis 40 cm. In den Hochlagen fielen örtlich 60 bis 80 cm Neuschnee. Der Schneezuwachs der vergangenen zwei Tage beträgt damit gebietsweise über 1 Meter. Heute wird der Schneefall im Tagesverlauf etwas nachlassen. Die Temperaturen in 2000 m liegen um -11 Grad.


Schneedecke:
Die zurückliegenden Schneefälle waren zeitweise von intensiven Graupelschauern begleitet. Das macht die Neuschneeschicht in sich instabil. Zudem ist die Schneedecke stark vom Wind geprägt. In Windschattenhängen und Rinnen und Mulden haben sich umfangreiche Triebschneeablagerungen gebildet. Die Bindung des neu gefallen und verfrachteten Schnees zur Altschneeunterlage ist vor allem oberhalb der Waldgrenze sehr schlecht. Aber auch in mittleren Lagen sind in der Schneedecke störanfällige Schwachschichten zu finden, die zur Lawinenauslösung führen können.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine große Lawinengefahr.
Gefahrenstellen liegen an vielen Steilhängen in allen Hangrichtungen, vor allem in Kammnähe und in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. Auch an Kuppen, hinter Hangkanten und an Steilstufen innerhalb der Hänge kann es zur Auslösung von Schneebrettlawinen kommen. Eine Lawinenauslösung ist an den genannten Stellen bereits bei geringer Zusatzbelastung wahrscheinlich. Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen hat allgemein zugenommen. Vor allem aus stark neu- und triebschneebeladenen Einzugsgebieten der Hangrichtungen Ost bis Süd kann es auch zur Selbstauslösung von großen Lawinen kommen. In tiefen Lagen ist es möglich, dass bei Lawinenabgängen die teilweise feuchte Altschneedecke bis zum Boden mitgerissen wird.


Hinweise:
Auch für die nächsten Tage sind immer wieder Schneeschauer angekündigt. Die Lawinensituation wird damit angespannt bleiben.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt
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