Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Samstag, 17. Dezember 2005, 07. 30 Uhr


Gefahrenstufe 4 - große Lawinengefahr


Allgemeines:
Begleitet von stürmischem Wind um Nordwest fiel seit gestern in den Hochlagen der Bayerischen Alpen rund ein halber Meter Neuschnee. Bis in mittlere Lagen regnete es tagsüber. Abends ging auch dort der Regen in Schnee über und brachte einen Neuschneezuwachs von 20 bis 30 cm. Heute wird es weiter schneien. Es bleibt stürmisch. Die Temperaturen in 2000 m liegen um -10 Grad.


Schneedecke:
Die Schneedecke ist durch den Sturm geprägt. Rücken und Grate sind abgeblasen. In Windschattenhängen und Rinnen und Mulden haben sich umfangreiche Triebschneeablagerungen gebildet. Die Bindung des neu gefallen und verfrachteten Schnees zur Altschneeunterlage ist vor allem oberhalb der Waldgrenze sehr schlecht. Aber auch in mittleren Lagen sind in der Schneedecke störanfällige Schwachschichten zu finden, die zur Lawinenauslösung führen können.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine große Lawinengefahr.
Gefahrenstellen liegen in vielen Steilhängen, vorwiegend im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd und in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. Auch an Kuppen und hinter Hangkanten kann es zur Auslösung von Schneebrettlawinen kommen. Eine Lawinenauslösung ist an den genannten Stellen bereits bei geringer Zusatzbelastung wahrscheinlich. Aus stark neu- und triebschneebeladen Einzugsgebieten kann es auch zur Selbstauslösung von Lawinen kommen. In tieferen Lagen ist es möglich, dass bei Lawinenabgängen die teilweise feuchte Altschneedecke bis zum Boden mitgerissen wird.


Hinweise:
Die Schneefälle halten über das Wochenende an. Die Lawinensituation wird damit auch in den nächsten Tagen kritisch bleiben


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt