'(...) es noch sieben Wochen regnen mag.'

Langfristprognose, 27.06.2015

SPEZIAL zum Siebenschläfertag! Was ist dran an der alten Bauernregel?

Die Siebenschläfer-Bauernregel ist wohl eine der Bekanntesten aus dem umfangreichen Sammelsurium alter Wetterweisheiten.

Vor allem drei Abwandlungen der Regel sind im Volksmund in Gebrauch:

"Regnet es am Siebenschläfertag, es noch sieben Wochen regnen mag."

"Schlafen die Siebenschläfer im Regen, wird's ihn noch sieben Wochen geben."

"Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag."

In unserer heutigen Langfristprognose beschäftigen wir uns nicht wie sonst mit modernen Vorhersagemodellen, sondern richten unser Augenmerk ganz auf die altertümliche Wetterweisheit.

Vorweg lässt sich bereits sagen: Die Siebenschläferregel ist vielleicht deshalb so bekannt, weil in in Sachen Treffgenauigkeit erstaunlich gute Ergebnisse liefert!

Die Siebenschläferregel liefert erstaunlich treffsichere Ergebnisse.
- Bild: Achim Otto

Denn tatsächlich, so zeigen langjährige Aufzeichnungen, fällt das Wetter der folgenden sieben Wochen in fast zwei von drei Fällen (63 Prozent) ähnlich aus wie Ende Juni, Anfang Juli.

In diesem Zeitraum stabilisiert sich die Wetterlage über Europa. Dann entscheidet sich, ob unser Sommerwetter vorwiegend durch warme südliche oder kalte nördliche Luftströmungen beeinflußt wird.

Der „Tag der Entscheidung' hat sich jedoch durch die gregorianische Kalenderreform im Jahr 1582 verschoben, der Siebenschläfertag müsste heute eigentlich auf den 7. Juli fallen.

Richtet man die Langfristprognose nach diesem Zeitraum aus, erhöht sich die Treffergenauigkeit sogar auf über 70 Prozent!

In unserer Langfristprognose am 7. Juli werden wir daher das Thema "Siebenschläfertag" nochmals aufgreifen.

Warum spricht man vom "Siebenschläfertag"?

Seinen Namen hat der Siebenschläfertag nicht, wie häufig behauptet wird, dem possierlichen, nachtaktiven Nagetier zu verdanken.

Vielmehr geht der Name auf eine christliche Legende zurück, nach der sieben Brüder (Constantinus, Dionysius, Johannes, Malchus, Martinianus, Maximianus und Serapion) im Jahr 251 n. Chr. in einer Höhle bei Ephesus eingemauert wurden und dort 195 Jahre schliefen.

Am 27.07.446, nach 195 Jahren, wurden sie aus der Höhle befreit, sie bezeugten ihren Glauben an die Auferstehung der Toten und starben.

Die Legende ist auch in der 18. Sure des Korans enthalten, so dass die Höhle bei Ephesus heute für Christen und Muslime eine heilige Stätte ist.

In Süddeutschland wurde die Legende und der Kult um die Siebenschläfer besonders stark, so dass im 18. Jahrhundert in Rotthof bei Passau die Höhle nachgebaut und so zum Wallfahrtsort wurde.

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