Woher kommt das Ruthenium?

Klima, 05.10.2017

Radioaktives Isotop Ruthenium-106 nun erstmals auch an deutscher Messstation nachgewiesen.

Erst am Dienstag berichteten wird über den Fund geringer Mengen Ruthenium-106 in Österreich - nun ist der radioaktive Stoff erstmals auch an einem deutschen Messpunkt nachgewiesen worden.

Wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) berichtet, konnten aus einer Probe, die am DWD-Messort in Görlitz (Sachsen) gesammelt wurde, Spuren von Ruthenium-106 nachgewiesen werden. Die Probe stammt aus dem Zeitraum 25.09.2017 - 02.10.2017.

Da die Konzentration, ebenso wie auch an den anderen europäischen Fundstellen, nur bei wenigen Millibecquerel pro Kubikmeter liegt und zur Zeit eine Nordwestlage besteht, ist von keinerlei Gefahr für die Bevölkerung auszugehen.

Wie es zu einer Freisetzung des Stoffs, der zu den Übergangsmetallen zählt, kommen konnte, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht geklärt. Durch Rückrechnungen der Ausbreitung - unter Berücksichtigung der erstmals betroffenen Regionen - gilt eine Freisetzung in Osteuropa aber als nicht unwahrscheinlich.

Unabhängig von den neuesten Ruthenium-Funden warnt aktuell das Bundeszentrum für Ernährung vor dem Verzehr von Waldpilzen. Vor allem im Süden Bayerns sind viele Pilzearten (z.B. Trompetenpfifferlinge und Mohrenkopfmilchlinge) stark mit dem radioaktivem Cäsium-137 belastet. Betroffen sind vor allem kleinere Gebiete im Bayerischen Wald, im Donaumoos südwestlich von Ingolstadt und in der Region Mittenwald. 

Einige Sorten weisen Cäsium-137-Belastungen von mehreren 1.000 Bequerel (Bq) pro Kilogramm auf, der Grenzwert für Waldpilze aus dem Handel liegt bei 600 Bq.

Die radioaktive Belastung der Pilze ist noch eine Nachwirkung der Nuklearkatastrophe von Tschernoby, bei der im Jahr 1986 große Mengen radioaktiven Materials freigesetzt wurden.

 

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