Und weiter schmilzt das Eis...

Klima, 07.07.2016

Klimaschutzplan an vielen Stellen zu unkonkret

Das Eis schmilzt und schmilzt, während die Politiker reden und reden. Der Klimaschutzplan steht seit knapp sieben Monaten und das Zwei-Grad-Ziel soll erreicht werden. Nun gibt es zunehmend Kritik, da die Umsetzung nicht so erfolgt wie sie versprochen wurde.

Damit Norddeutschland nicht in einigen Jahrhunderten unter Wasser steht, muss schon heute gehandelt werden. Klimaschutzmaßnahmen müssen vor allem im Wärmesektor, bei der Industrie, im Verkehr und in der Stromerzeugung greifen.

Einer der schlimmsten Klimasünder: der Verkehr - Bild: Achim Otto

Laut dem Klimaschutzplan soll die Wirtschaft bis 2050 klimaneutral (Emissionen auf Null) sein. Doch um dieses Ziel zu erreichen dürfen weltweit nur noch rund 580 Millionen Tonnen, statt der 2014 errechneten 912 Millionen Tonnen, in die Atmosphäre gelangen. Doch konkrete Ziele für die kommenden Jahre gibt es nicht und ein schneller Kohleausstieg ist ebenfalls nicht in Sicht. Stattdessen werden die Kohlekraftwerke als wichtige Funktion für den Übergang angesehen und die Solarenergie sowie die Windkraft weiter ausgebremst.

Geht es hier meist um Geld und wirtschaftliche Interessen?

Die Bundesregierung kapituliert bei der Umsetzung der Versprechen vor allem vor den Interessen der fossilen Industrie. Mit den Kohlekraftwerken fließt viel Geld hin und her, welches die Wirtschaft weiter ankurbelt. Alternative Energien kosten zunächst viel Geld und bedeuten eine große Umstellung, welche vielen Politikern nicht gerade recht kommt.

Gegenüber der Presse kommen diese Interessen nicht zur Sprache. Es wird leider viel versprochen und wenig umgesetzt. Auf einen Kohleausstieg wird wohl noch lange gewartet und während die Politiker weiter reden und reden, wird das Eis weiter schmelzen und schmelzen...

Gletscher im südlichen Alaska - Bild: Lukas Melzer

 

  Sarah Bertram
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