„Stunde Null“ zunächst abgewehrt

Klima, 01.04.2018

Kapstadt kann aufatmen: Bis August gibt es genug Wasser für die Bevölkerung

Die Dürre, die seit dem Jahr 2015 in Kapstadt herrscht, hat viele Menschen zum Nachdenken gebracht. Nachdem der Wasserverbrauch stark reduziert und streng geregelt wurde, drohte der Stadt die „Stunde Null“, in der das Wasser komplett abgedreht wird.

 

 

„Stunde Null“ erst einmal erfolgreich abgewehrt.

Als der Wasserspiegel des Auffangbeckens auf weniger als 23 Prozent sank, wurde es richtig ernst. Erst durften die rund 4,5 Millionen Einwohner täglich nur noch 87 Liter Wasser pro Person verbrauchen, seit Februar sogar nur noch 50 Liter. Dazu wurde in vielen Stadtteilen der Wasserdruck gesenkt. Kapstadt schaffte es auf diese Weise den täglichen Wasserverbraucht nach Angaben der Behörden um fast 60 Prozent zu reduzieren. Anfang März kam nun die Entwarnung: Es gibt wohl genug Wasser bis August.

 

Bild: Marcel Lentz

 

Das Warten auf den Regen muss ein Ende haben.

Man hat erkannt, dass man sich nicht mehr auf die Niederschläge zum Versorgen der Bevölkerung verlassen kann und denkt nun in eine neue Richtung. In den nächsten Jahren soll eine komplett neue Wasserversorgung errichtet werden, die zu je einem Viertel auf Regenfall, Grundwasserentnahme, Entsalzung und Aufbereitung beruht. Dafür hat die Stadt für die nächsten zwei Jahre ein Budget von 3,3 Milliarden Rand (umgerechnet rund 225 Millionen Euro) bereitgestellt.

Kevin Winter, ein Klimaforscher an der Universität Kapstadt, warnt vor einer zu späten Planung in anderen Städten: „Klimawandel kann ohne viel Vorwarnung kommen. Wartet nicht auf die Dürre. Fangt jetzt an, zu planen.“

  Sarah Bertram
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