Klima, 23.05.2017
Londoner Studie zeigt: Witwer genauso unglücklich wie jemand, der schlechte Luft einatmet.
„Verschmutzte Luft ist gesundheitsschädigend“: Diese Aussage würde wahrscheinlich jeder von uns unterschrieben. Doch wie sieht es mit unserer psychischen Gesundheit aus? Macht schlechte Luft auch unzufrieden? Die Londoner Times berichtete am 17. April diesen Jahres über eine erstaunliche Studie, die die Verschmutzung unserer Städte nochmal in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt.
60.000 Menschen wurden für die Studie über ihre Zufriedenheit in ihrem Leben befragt. Auf einer Skala von eins bis sieben sollten sie ihre Zufriedenheit einschätzen. Ziel der Studie war es herauszufinden, ob ein schlimmes Ereignis genauso unzufrieden macht, wie wenn jemand tagtäglich stark verschmutzte Luft einatmet. Mit „schlimmen Ereignis“ ist beispielsweise der Tot des Partners gemeint. Oder auch die Einsamkeit einer alleinstehenden Person.
Das Ergebnis ist eindeutig: Durchschnittlich war eine Person, die in einem stark verschmutzten Stadtteil lebt (Fünf-Punkte-Anstieg an NO2) genauso unglücklich, wie eine Person, die ihren Partner verloren hat, aber dafür kaum verschmutzte Luft einatmet. Schlechte Luft macht also nach dieser Studie unglücklich. Die Verschmutzung der Luft führt also nicht nur zu physischen Beschwerden, sondern wirkt sich auch ansonsten in vielen Bereichen unseres Lebens negativ aus.
Paul Dolan, Professor an der Londoner Schule für Wirtschaft, bezeichnete die Studie als „definitely of interst“.
Quelle: THE TIMES 17. April 2017: "Effects of pollution as bad as `big-hitting` life event"
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