Klima, 12.11.2015
Düstere Zukunftsperspektiven für Deutschlands längsten Fluss.
Auch in diesem Herbst zeigt sich die Witterung wieder von ihrer extremen Seite: Seit einem Monat dümpelt der Rheinpegel vom Oberrhein bis zur Mündung auf niedrigstem Level. Nur noch 20-40 cm trennt der Pegel an vielen Stellen vom absoluten historischen Minimum, welches im September 2003 erreicht wurde.
Das folgende Drohnenbild zeigt die Kiesbänke des Rheins bei Bonn:
Besonders in diesem Jahr zog sich die Dauer der niedrigen Pegelstände von August bis Ende November.
Wie in vielen Jahren führt wenig Tiefdruckaktivität und somit wenig Regen und Schmelzwasser im Rhein zu den Niedrigpegeln.
Die Fotos aus dieser Woche lassen den Rhein noch als breites Band erscheinen; mit einem genaueren Blick auf die Ufer fallen aber die Schotterflächen an den Rändern auf.
Der Hauptgrund für die niedrigen Pegel im Herbst ist, wie weiter oben bereits beschrieben, die typische Wetterlage im Oktober / November, die zu wenig Tiefdruckaktivität führt und den Einzugsgebieten des Rhein nur geringe Niederschlagsmengen bringt.
Das Wasser des Rheins besteht am Mittel- und Niederrhein aktuell zu 2/3 aus Gletscherwasser der Alpen. Diese schmelzen jedoch rapide: Nach 2050 dürfte im Vergleich zu heute im Oktober nur noch die Hälfte der Wassermenge aus den Alpen in Köln ankommen.
Bei einer Erderwärmung von 4-5 Grad C bis 2080 dürfte der Rhein im Oktober/November sogar trocken fallen. Die Alpengletscher werden bis 2100 dann vollständig abgeschmolzen sein.
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