Noch viel Luft nach oben

Klima, 19.05.2016

Zahl der Binnenflüchtlinge auf Rekordniveau. Tendenz in den nächsten Jahren stark steigend.

Die Zahl der Binnenflüchtlinge hat ein weltweites Rekordniveau erreicht. Greenpeace schätzt, dass zur Zeit 20 Millionen Klima- und Umweltflüchtlinge unterwegs sind - dabei sind die genauen Fluchtgründe nicht sauber voneinander abzugrenzen.

Besetzte kurdische Metropole Amed/Dyarbakir

Gerne werden juristische Grenzen gezogen, wer aus welchen Gründen flieht. Letztendlich ist es jedoch immer ein Motivmix, der zur Flucht verleitet. Eine Flucht ist nur selten eine schnelle Reaktion, sondern häufig geplant. Verschlechtern sich die Überlebens- und Lebensperspektiven über einen gewissen Zeitraum, reift bei vielen Menschen der Gedanke, das eigene Land zu verlassen. Zu den konkreten Auslösern zählen auch häufig auch Umweltkatastrophen, etwa Erdbeben, Hurrikane (z. B. "Katrina" in den USA) oder andere schwere Stürme, wie sie unter anderem auf den Philippinen die Menschen zum Verlassen der Heimat veranlassen.

Hasankeyf - Erdogan plant die Überflutung des kurdischen Landes - tausende verlieren ihr zu Hause.

In den nächsten Jahren wird die Zahl der Binnenflüchtlinge sicherlich weiter stark ansteigen, da es einen Trend zum "starken Staat" gibt. Der "starke Staat" vertreibt Menschen mit Gewalt - und zwar ohne Rücksicht auf Verluste. Ein Beispiel: Die Kurden in der Türkei. Der spätkapitalistische Energiehunger soll, wie in der Türkei oder in Brasilien, mit großen Staudammprojekten gestillt werden. Die Megaprojekte sorgen dann für weitere Binnenflüchtlinge, die in schäbigen Wohnsilos untergebracht werden.

Wird sich der Klimawandel wie erwartet bis 2050 weiterentwickeln, könnten dann global über 100 Millionen Menschen auf der Flucht sein. Die Zahl der Binnenflüchtlinge könnte ebenfalls die 100-Millonen-Marke knacken.

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