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Nicht alles was glänzt ist gold

Klima, 14.11.2018

Polen kündigt einen stärkeren Ausbau von Windenergie und eine Aufforstung der Wälder an - alles nur Reklame für die Klimakonferenz COP24 in Katowice?

Es scheint, als wolle unser Nachbarland Polen noch einmal kurz vor der Klimakonferenz COP24 im eigenen Land punkten: Energiestaatssekretär Grzegorz Tobiszowski kündigte nun an, dass das Land bis zum Jahr 2035 8.000 Megawatt Offshore-Windkraft installieren will. Außerdem soll eine Aufforstung dafür sorgen, dass mehr CO2 gespeichert werden kann. Alles nur Reklame?

 

 

Polen kein Vorbild für andere Länder

Unser Nachbarland Polen ist nicht gerade ein Vorbild, wenn es um den Schutz des Klimas geht. Allein das Braunkohlekraftwerk Bełchatów in Polen stößt in Europa am meisten CO2 aus. 78 Prozent des erzeugten Stroms kamen im vergangenen Jahr aus Stein- und Braunkohle. Dieser Anteil soll bis 2050 gerade einmal auf 50 Prozent gesenkt werden. Zu wenig sagt Greenpeace: Laut dem neuen Sonderbericht des Weltklimarats sollen die CO2-Emissionen aus der Kohle weltweit nahezu bei null liegen, wenn die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad eingegrenzt werden soll.

Er wird mehr auf Klimaneutralität, als auf die Verringerung von Emissionen gesetzt

Außerdem plant Polen eine großflächige Aufforstung, um CO2 in Böden und Wäldern speichern zu können. Zunächst sollen 12.000 Hektar so aufgeforstet oder verändert werden, dass sie innerhalb von 30 Jahren eine Million Tonnen zusätzliches CO2 aufnehmen können. Auch diese Maßnahme stellt sich bei genauerem Hinsehen als wenig effektiv dar: Laut Greenpeace Polen kann das Projekt in 30 Jahren gerade einmal die Emissionen kompensieren, die das größte Braunkohlekraftwerk des Landes in Bełchatów in zehn Tagen ausstößt.

Um also wirklich nachhaltig etwas zu verändern, muss das Land seinen CO2-Ausstoß weiter drastisch verringern. Die neuen Versprechungen sind zwar ein Anfang, aber es müssen viele weitere folgen.

  Sarah Bertram
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