Klima, 15.06.2017
Teilnehmerzahlen bei Demos stark gesunken.
Eine Menschenmasse zieht durch die Stadt, Plakate werden hochgehalten und jemand brüllt etwas in das Mikrophone: Diese Szene verbinden wir mit einer Demo, bei der sich Menschen treffen, um für eine politische Entscheidung zu kämpfen. Das Handelsblatt hat Ende April eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass immer weniger Menschen bei wichtigen Demonstrationen auf die Straße gehen.
Während im Jahr 1982 noch rund 1,3 Millionen für eine Friedensbewegung und gegen die Aufrüstung im Krieg demonstriert hatten, waren es beispielsweise bei der Demo gegen den Irakkrieg 2003 nur rund 500.000 Menschen. Die höchste Teilnehmerquote seit 1968 bei einer Großdemo erzielte die Demo gegen Fremdenhass 1992 mit rund 1,5 Millionen Teilnehmern. Danach nehmen die Teilnehmerzahlen deutlich ab und lagen nur noch im Bereich zwischen 50.000 und 500.000 Teilnehmern. Gegen die Atomkraft demonstrierten 2011 rund 250.000 Menschen.
Interessant ist, dass trotz der geringen Teilnehmerzahlen an Demonstrationen 50 Prozent von 1.083 Befragten der Aussage zustimmen, dass Demonstrationen heute wichtiger den je sind. Immerhin 47,6 Prozent glauben sogar, dass politische Entscheidungen durch Demonstrationen beeinflusst werden können. Trotzdem gehen die Menschen seltener auf die Straße, um sich für bestimmte Ziele einzusetzen.
Sarah Bertram Team-Info Team-Kontakt |