Klimaskeptiker im Aufwind

Klima, 24.09.2017

Nach Trump - Mit der Afd ziehen Klimaskeptiker auch in Deutschland in den Bundestag

Nach dem Wahlergebnis für die AFD heute, ziehen bis zu 90 Klimaskeptiker in den Bundestag ein.

Nachdem Donald Trump angekündigt hat, den Pariser Klimavertrag zu kündigen, melden sich Klimaskeptiker der ganzen Welt zu Wort.

In Deutschland zählen zu diesen, neben der AFD, auch rechte Kreise der CDU, die, wie der "Berliner Kreis", nun eine Abkehr von der Klimapolitik der Kanzlerin fordern. Nicht nur die Risiken sondern vor allem die Chancen des Klimawandels sollten in den Mittelpunkt gestellt werden; ebenso sollte man sich dem "Diktat der Klimapolitiker" verweigern.

Dass die Auswirkungen des Klimawandels weniger dramatisch sein können, ist durchaus plausibel. Eine komplette Abkehr von der Klimapolitik und eine Rückkehr zu Kohle und Öl zu fordern, ist aber ein sehr gefährlicher Weg: Bei einer langfristig 8-10 Grad C wärmeren Erde, wie wir sie schätzungsweise in 150 Jahren haben könnten, wird der Planet ein vollkommen anderer sein. Die Auswirkungen der nächsten 20-50 Jahre sind da im Vergleich "überschaubar".

Klimaskeptiker aus der "rechten Ecke" verfolgen Ansichten wie "alles übertrieben" und "besser nichts ändern" und wollen den bewährten Energiemix weiter behalten. Die Position von rechts ist wenig überzeugend, denn auch wirtschaftlich argumentiert man mit der "guten alten Zeit" - also mit Stahl, Kohle, von hohen Mauern geschütztes Gewerbe, welche Wohlstandflüchtlinge abhalten sollen und der neuen Konkurrenz mit weniger Welthandel.

Das rechte Spektrum möchte sich vor der "bösen neuen Welt" verstecken, und damit im heimischen Dorf dafür sorgen, dass alles so bleibt wie es ist. beim Klima kann diese Strategie für ein paar Jahrzehnte gut gehen, wenn man auch bereit ist, Tausende vielleicht auch Millionen Klimaflüchtlinge bei ihren Versuchen, das kühlere Europa zu erreichen, letztendlich umzubringen.

  Karsten Brandt
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