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Industriestaaten enttäuschen

Klima, 25.05.2015

Klimaschutzpläne - Insel- und Himalayastaaten gehören zu den Gewinnern.

Anlässlich des wahrscheinlich bedeutendsten "Klimatermins" 2015, der im Dezember stattfindenden UN-Klimakonferenz in Paris, stellten die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen Anfang Mai Ihre visierten Klimaziele vor.

Das Ergebnis lässt sich kurz zusammenfassen: Vor allem die CO2-produzierenden Industrienationen bleiben, drückt man es freundlich aus, weit hinter ihren Möglichkeiten. Für Überraschungen sorgten stattdessen kleine Inselstaaten und ein Land, in dem erst vor 16 Jahren das Fernsehen eingeführt wurde.

Geht es um die Einsparung von Treibhausemissionen und dem damit verbundenen Stopp der Erderwärmung (bis 2100 soll sich die Erde nicht mehr als 2 °C aufheizen), ernüchtern vor allem die Vorschläge der weltweiten CO2-Sünder.  Bewertet werden die Vorschläge der Staaten mit Hilfe des Climate Action Trackers (CAT). Hinter diesem stehen wiederum vier wissenschaftiliche Institute, in ihren Analysen unter anderem Wirtschaftskraft, historische Emissionen und den Ausstoß pro Kopf miteinbeziehen.

Als großer Verlierer kristallisierte sich das japanische Konzept heraus und wurde glatt als "ungenügend" eingestuft. Fukushima "kostete" den ostasiatischen Staat etwa ein Drittel seiner Stromkapazitäten, da in Folge der Katastrophe Atomkraftwerke abgeschaltet wurden. Statt auf Wind, Sonne und Wasser setzt die Regierung in Zukunft aber auf konventionelle Energieträger wie Gas, Kohle - und Atomkraft.

Neben Japan erhielt auch Russland das schlechteste Rating. Ebenso nicht  überzeugen konnten auch die Pläne der EU, den USA, China und Mexiko: Als "Medium" eingestuft, reichen ihre Konzepte allein nicht aus, um das 2-Grad-C-Ziel zu erreichen. Es seid denn, andere Länder würden mitziehen.

Mehr als exotisch lesen sich die Namen der Gewinner des CAT: Neben Papua-Neuguinea, den Maldiven und dem mittelamerikanischen Land Costa Rica findet sich auch das Königreich Bhutan unter den Klimaschutz-Vorreitern.

Bhutan - ein Land, in dem es einen Flughafen, keine Autobahnen, dafür aber genügend Energie aus Wasserkraft gibt.  Bereits seit vielen Jahren exportiert der Binnenstaat den sauberen Strom nach Indien und Bangladesch. Im Jahr 2005 machten diese Erlöse etwa 40 Prozent des gesamten Staatshaushaltes aus.

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