Klima, 19.07.2017
Der Trend „Immer weiter reisen“ führt zu hohen CO2-Belastungen. Wie können Sie grüner verreisen?
Die Sommerferien stehen vor der Tür und viele Menschen fahren oder fliegen in den Urlaub. Endlich frei und endlich Zeit für sich und die Familie! Schnell ab in den Flieger und all die Sorgen und den Stress des Alltags hinter sich lassen. Doch wie sieht es eigentlich mit der Umweltbelastung bei unseren - teils sehr weiten - Reisen aus? Und wie kann ich umweltfreundlicher reisen?
Der Tourismus trägt laut UN-Welttourismusorganisation (UNWTO) mit rund fünf Prozent sehr stark zu den globalen CO2-Emissionen bei. Dreiviertel dieser fünf Prozent blasen wir vor allem durch den Flug- und Zugverkehr in die Luft. Der Rest entsteht durch unseren Aufenthalt in dem jeweiligen Ort. Die Art wie wir reisen und die Entfernung von unserem Wohnort spielen bei den Emissionen eine zentrale Rolle.
Reisen ist zu einer Art Kult geworden.
Trotz hoher Umweltbelastungen, lieben es die Menschen immer weiter zu reisen. Rund 70 Millionen Reisen unternehmen die Deutschen jedes Jahr. Reisen ist zu einer Art Kult geworden. Frei nach dem Motto: Wer von den spektakulärsten Orten ein Foto bei Facebook postet, erntet die meisten Likes. Gerade der Flugverkehr ist in unserer Gesellschaft zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Booz&Co wächst die Tourismus- und Reisebranche jährlich um 4 Prozent. Eine Umfrage aus dem Jahr 2014 zeigt allerdings, dass zwei von drei Reisenden gerne nachhaltiger und umweltschonender reisen möchten.
Mit weniger Reisen und weniger weiten Reisen helfen Sie der Umwelt.
Manchmal reicht es schon, den Blick nicht zu weit schweifen zu lassen und stattdessen die Schönheit der Natur auch um den eigenen Wohnort oder dem Land wahrzunehmen. Das Glück liegt manchmal näher als wir denken. Achten Sie zudem auf Umweltzertifikate und Labels von Reiseanbietern und Unterkünften. Einen Überblick über Zertifikate und Label gibt es bei Label Online.
Für den, der nicht auf das Reisen verzichten will, gibt es auch eine weiter Alternative: CO2- Kompensation durch Spende für Klimaschutzprojekte.
Es gibt mittlerweile verschiedenen Seiten, auf denen man die Möglichkeit hat, seine CO2-Emissionen durch eine Spende für ein bestimmtes Klimaschutzprojekt zu kompensieren: Einfach Start- und Zielpunkt der Reise angeben und Kompensationsbeitrag ausrechnen lassen. Bekannte Seiten, die auf greentours.de empfohlen werden, sind www.atmosfair.de oder www.myclimate.org.
Ein Flug von Köln/Bonn nach Palma de Mallorca und zurück ergibt pro Kopf eine Klimawirkung von 632 Kg CO2. Der Kompensationsbeitrag liegt bei 15 Euro.
Die Klimaschutzprojekte werden gemäß dem „Clean Development Mechanism (CDM) umgesetzt. Oder man spendet sie einer bestimmten Umweltorganisation: Auf der Seite des Deutschen Zentralinstituts finden Sie zahlreiche Organisationen, die Ihre Spendengeldern, laut greentours.de, verantwortungsvoll anlegen.
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Quellen u.a.: Green Tours: Umweltfreundlich reisen. Abrufbar unter: http://www.greentours.de/index.php/umweltfreundlich-reisen.html
Umwelt Bundesamt (2016): Umweltschutz auf Reisen. Abrufbar unter: http://www.umweltbundesamt.de/themen/umweltschutz-auf-reisen-0
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