Klima, 26.09.2016
Artenschutz-Konferenz versucht Wilderei in den Griff zu bekommen
Elfenbein, Krokodilleder, Walfleisch. Extravagante tierische Produkte sind begehrt wie lange nicht mehr. Für fast jedes erdenkliche Körperteil existiert irgendwo ein Schwarzmarkt. Die Wilderei blüht trotz zahlreicher Verbote weltweit auf. Allein die Nashorn-Wilderei ist seit 2007 um 9300 Prozent gestiegen. Und nein, hier ist keine Null zu viel reingerutscht. Es ist stattdessen nur eines von vielen traurigen Beispielen, die die Entwicklung in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat.
Um Gegenmaßnahmen zu ergreifen, kommen seit dem Wochenende Vertreter der 182 Staaten, die das Washingtoner Artenschutzabkommen von 1973 unterzeichnet haben, in Johannesburg zusammen. Die Liste der Anträge ist lang wie nie zuvor. Es ist jedoch fraglich, wie viele dieser Anträge in den kommenden 2 Wochen überhaupt diskutiert und genehmigt werden können.
Dabei wären schnelle Maßnahmen ungeheuer wichtig, um zahlreiche Tierarten vor dem Aussterben zu bewahren. Langfristig muss jedoch von einer anderen Seite an das Problem herangegangen werden. Denn wo eine Nachfrage ist, wird es auch immer ein Angebot geben. Angesichts horrender Preise für viele Produkte werden auch hohe Strafen und Verbote viele Wilderer nicht davon abhalten, auch künftig auf die Jagd zu gehen. Insbesondere, da die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen in vielen Regionen der Erde kaum Auswege oder Alternativen bieten.
Lukas Melzer Team-Info Team-Kontakt |