Anzug oder Aufzug?

Klima, 23.06.2016

Festgeschriebene Kleidung am Arbeitsplatz: Warum in etwas schwitzen, was in den meisten Berufen eh ausgedient hat?

Fristen Klimaanlagen in unseren privaten Haushalten, zu Recht wie sich gleich herausstellen wird, doch eher ein Schattendasein, sind sie in vielen Unternehmen einfach nicht mehr wegzudenken.

Gerade an heißen Tagen wie heute scheint eine frische Brise am Schreibtisch gar nicht mal so übel.

Von wirtschaftlicher und umweltechnischer Seite her gesehen, ist teure, stromfressende und wartungsintensive Klimatisierungstechnik im gemäßigt temperierten Deutschland dann wohl eher eine Luftnummer. Statistisch gesehen ist die Innenraumklimatisierung nämlich nur an höchstens 30 Tagen im Jahr erforderlich.

donnerwetter.de fordert bereits seit langem: Weniger unnötige Klimatechnik in Unternehmen, dafür mehr Spielraum bei der Kleidungswahl!

Klimageräte sollten sich nicht an unsere Kleidung anpassen müssen, unsere Kleidung sollte sich an die Klimatechnik anpassen.

Zum einen natürlich der Umwelt zuliebe; zum anderen, da die typische Berufskleidung in der Gegenwart (ausgenommen natürlich Berufe, in denen entweder die Sicherheit der Arbeiter gewährleistet werden muss oder in medizinischen Bereichen) sowieso ausgedient hat.

"Kleider machen Leute" - der Name der vor fast 150 Jahren erschienenen Novelle des Schweizer Dichters Gottfried Keller scheint auch heute noch in vielen Berufsfeldern Programm zu sein.

Zumindest wir schenken im Sommer dem in einen Anzug gewursteten Bankberater mit zugeschnürter Krawattenkehle nicht mehr oder weniger Vertrauen als einem ebenso kompetenten Mitarbeiter im luftigen Freizeit-Look.

Die Zeiten, in denen gediegene Kleidung die Seriösität eines gesamten Berufsstandes symbolisierte, sind schon lange vorbei.

Bankenkrisen, Abgasaffären, Bestechungsskandale im Weltfußball und der Politik - die Liste, in denen  "Nadelstreifen tagein, tagaus" nicht für uneigennütziges Rechtschaffen steht, lässt sich noch beliebig fortführen.

  Michael Mertens
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