Bauernregeln - typisch deutsch?

Donnerwetter!, 05.06.2014

Es scheint ein deutsches Phänomen zu sein, für alles Regeln aufstellen zu wollen. Aber gibt es Bauernregeln wirklich nur in Deutschland?

Eigentlich haben wir das Wetter doch gut im Griff. Es ist doch alles geregelt. Typisch deutsch eben. Für jeden Monat gibt es Dutzende von Bauernregeln, die das Wetter bestimmen. Wirklich typisch deutsch? Gibt es die Bauernregeln nur in Deutschland?

Andere Länder, andere Regeln. „Starker Schnee im November bleibt bis April“ heißt es in Frankreich. In Japan schaut man auf den Weizen: „Wenn die Blätter des Weizens eng und kurz stehen, wird es viel Schnee geben.“ „Gewitter im Herbst kündigt einen milden Winter an“, sagen die Norweger. Die Neuseeländer mögen es ganz kompliziert: „Wenn Rinder und Schafe nach einem ertragreichen Herbst im Boden wühlen und ihren Kopf in den Nordwind recken, dann steht ein sehr stürmischer Winter bevor.“

Rund um den Globus haben die Menschen also versucht, dem Wetter ein Regelwerk zu geben. Aber nicht überall. Im täglich gleichen Wetter der Tropen würden Bauernregeln genauso wenig Sinn machen wie in der Wüste, wo am Himmel kaum etwas passiert. Kein Wunder also, dass gerade bei uns in Mitteleuropa, wo das Überleben der Menschen schon immer vom sehr wechselhaften Wetter mit seinen mal üppigen, mal mageren Ernten abhängig war, besonders viele Wetterregeln aufgestellt wurden. Und vielleicht sind wir Deutschen dann doch auch ein bisschen regelverliebt...

weiterlesen: Bauernregeln im Juni

  Michael Klein
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