Donnerwetter!, 26.09.2005
Die Hurrikane „Rita“ und „Katrina“ können eine weltweite Wirtschaftskrise auslösen.
Die Vereinigten Staaten atmen auf: Der Hurrikan „Rita“ war schwächer als zunächst gedacht und die Schäden fielen geringer aus als befürchtet. Doch nach „Katrina“ wurde die Golfküste der USA zum zweiten Mal innerhalb eines Monats von einem extrem starken Wirbelsturm getroffen. Die Hurrikane trafen die Weltmacht mitten ins Herz ihrer Wirtschaft. Im Golf von Mexiko wird ein Großteil des amerikanischen Erdöls gefördert, die größten und leistungsstärksten Raffinerien liegen mitten in der „Einflugsschneise“ der Hurrikane. Und die Hurrikansaison ist noch nicht zu Ende...
Die Wirbelstürme können eine weltweite Wirtschaftskrise auslösen oder zumindest verstärken. Der Ölpreis sorgt für eine bisher nicht gekannte Preissteigerung der Energiekosten, so dass die gesamte Weltwirtschaft negativ beeinflusst wird. In der Vergangenheit sank nach einem extrem hohen Ölpreis das Wachstum meist mit einer Verzögerung von einigen Quartalen. Es wäre schon sehr überraschend, wenn dies in diesem Fall anders wäre!
Der Grund ist die starke Abhängigkeit der einzelnen Volkswirtschaften vom Ölpreis. Vor allem in den USA und Großbritannien ist das Verhältnis zwischen der eingesetzten Energiemenge und dem Wert der produzierten Güter sehr ungünstig, so dass diese Länder am stärksten unter den hohen Preisen leiden. Deutschland hat aufgrund vielfältiger Sparmaßnahmen einen sehr geringen Energieeinsatz pro produziertem Euro. Hierbei zahlt sich auch die Förderung regenerativer Energien seit zwei Jahrzehnten aus.
Doch nicht nur der Ölpreis wirkt negativ auf das weitere Wachstum der Volkswirtschaft. Die Produktionsausfälle in den USA und die Verunsicherung der Verbraucher können zumindest kurzfristig negativ wirken. Besonders in den USA dürfte das Wachstum sinken und damit besteht Gefahr für die Weltwirtschaft, da die Vereinigten Staaten sehr viele Waren aus Europa und Asien importieren. Und damit ist das gerade aufkeimende Wachstum in Deutschland in Gefahr.
Wir müssen uns im Falle einer weiteren Wachstumsverschlechterung auf wieder höhere Arbeitslosigkeit einstellen.