Herz-Kreislauf-Wetter, 17.10.2016
Herz-Kreislauf-Wetter-Spezial: So entsteht Wetterfühligkeit!
Die Atmosphäre greift häufig in unser Leben ein - viele von uns merken den Eingriff kaum, andere dagegen leiden förmlich unten den Wetterkapriolen.
In Sachen Wetterfühligkeit erscheint die Balance von Sympatikus und Parasympatikus im Rahmen des vegetativen Nervensystems als besonders wichtig. Der Sympatikus hat die Aufgabe, uns Energie zur Verfügung zu stellen; der Parasympatikus sorgt für die Erhaltung der potentiellen Leistungsfähigkeit.
Auf das vegetative Nervensystem wirken nun Reize oder Störungen ein, z. B. thermische Veränderungen. So beispielsweise in einem stark überhitzten Auto.
Um der drohenden Überhitzung des Körpers entgegen zu wirken (der Körper verträgt ja nur das enge Band zwischen 36-38 ° C), drosselt das vegetative Nervensystem den Blutdruck.
Auf physikalischem und chemischem Weg werden die Organe im Körper angesprochen und zu verschiedenen Maßnahmen veranlasst. Insbesondere sind auch Hormone beteiligt, welche von der Hypophyse geliefert werden. Ziel ist immer, die lebenserhaltenden Funktionen nicht zu stören und eine größtmögliche Behaglichkeit für den Körper zu gewährleisten.
Die Versorgung der Organe mit frischem Blut lässt nun mit Hilfe des sinkenden Blutdrucks nach und einigen Körperstellen fehlt der Sauerstoff. Man wird eher müde und erschöpft als unter anderen Umständen. Zudem wird die Tätigkeit der Schweißdrüsen angeregt. Wir schwitzen, um den Körper abzukühlen.
Das Regulationssystem gelangt an seine Grenzen, wenn der Körper z. B. bei andauernder Hitze nicht ausreichend gekühlt werden kann, wie in einem Auto ohne Klimaanlage. Zwei Millionen Schweißdrüsen sondern Feuchtigkeit ab, die an der Luft verdunstet und somit die Haut kühlt. Der verlorene Schweiß, bestehend aus Wasser und Kochsalz, muss allerdings ständig ersetzt werden, da sonst die Regulation nicht fortgesetzt werden kann.
Wenn der Regulationsmechanismus gut funktioniert, wird der Mensch kaum Nebenwirkungen spüren.
Nur durch Messungen lassen sich dann auch bei Gesunden physiologische Wirkungen nachweisen. Allerdings versagt dieser Mechanismus regelmäßig wenn Vorerkrankungen vorliegen, z. B. durch einen über jahrzehntelangen unsteten Lebenswandel. Die Regulation wirkt dann zu heftig oder nicht ausreichend und ist nicht mehr so ausbalanciert, wie bei einem Gesunden.
Bei Vorschädigungen können die Auswirkungen sogar lebensgefährlich werden. Schmerzattacken, Herzinfarkte und Koliken können die direkte Folge sein.
Eine überschießende Reaktion des Organismus, genauer des vegetativen Nervensystems, ist letzendlich das, was mit Wetterfühligkeit und mit Wetterempfindlichkeit umschrieben wird.
Das Wetter macht uns also nicht krank, sondern löst die Beschwerden nur aus und verstärkt sie.
Redaktion Team-Info Team-Kontakt |