Agrartipp, 04.07.2016
Löwenzahn wird zum Latexlieferanten
Löwenzahn ist vielerorts als Unkraut nicht gerne gesehen. Er sprießt im Garten und auf den Wiesen aus allen Ecken und ist nur schwer langfristig zu verbannen. Doch Löwenzahn hat auch seine guten Seiten.
Arabische Ärzte entdeckten den Löwenzahn schon im 11. Jahrhundert als Heilmittel. In Mitteleuropa wurde er erst im 16. Jahrhundert bekannt. Er hat viele gesundheitsfördernde Eigenschaften: Er regt den Appetit an, lindert durch seine enthaltenden Bitterstoffe Verdauungsbeschwerden, wirkt harntreibend und hilft bei Leberbeschwerden, da er die Regeneration der Leberzellen fördert.
Doch nicht nur für den Verzehr ist Löwenzahn gut geeignet: Er enthält Latexmilch (flüssiger Kautschuk), die für die Herstellung von Kautschukprodukten verwendet werden kann. Somit wurden schon Autoreifen aus Löwenzahn-Kautschuk hergestellt. Auch andere Produkte wie Matratzen, Handschuhe und Klebestreifen enthalten Kautschuk und könnten in Zukunft mithilfe von Löwenzahn hergestellt werden.
Es wird wohl noch etwas dauern bis er im industriellen Maßstab produziert werden kann, doch umweltfreundlicher ist er in jedem Fall.
Also wenn Sie sich mal wieder über den Löwenzahn in Ihrem Garten ärgern: Lieber in den Mund damit als in die Abfalltonne.
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