Agrartipp, 28.10.2016
Mit der Pleite der KTG Agrar wächst die Kritik am Bodengesetz
Die KTG Agrar ist pleite. Einst bewirtschaftete der Agrarkonzern rund 45.000 ha an Flächen, vor allem in Ostdeutschland. Die verbliebenen Flächen fallen nun einem internationalen Investor in die Hände, dadurch gerät die Bodenmarktpolitik der Bundesregierung erneut in die Kritik.
Bereits vor kurzem berichteten wir über die immer weiter steigenden Bodenpreise in der Landwirtschaft, die hauptsächlich der zunehmenden Aktivität externer Investoren auf dem Bodenmarkt geschuldet sind.
Auch im Fall der KTG Agrar erlaubte das geltende Bodenrecht es der Bundesregierung nicht, den Verkauf an einen Investor zu verhindern. Landwirtschaftliche Betriebe aus der Region hatten dadurch keine Chance die Flächen zu übernehmen.
In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen gesteht die Bundesregierung jedoch ein, dass dringender Handlungsbedarf bestehe. Demnach sei es den Bundesländern bisher nicht gelungen, den Landwirten ein Vorkaufsrecht auf landwirtschaftliche Flächen einzuräumen.
Es liegt nun also an den Ländern, die rechtlichen Grundlagen zu schaffen, um eine unerwünschte Anhäufung von Pachtflächen im Besitz von Investoren zu verhindern.
Lukas Melzer Team-Info Team-Kontakt |