Agrartipp, 23.06.2015
27.000 Tonnen Lebensmittel landen hierzulande im Müll - pro Tag!
Pro Jahr und Kopf landen beim Durchschnittsdeutschen zwischen 140 und 160 Kilogramm Lebensmittel im Mülleimer, pro Tag etwa 27.000 Tonnen.
Eine Studie des World Wildlife Fund (WWF) versieht unseren verschwenderischen Umgang mit Lebesmitteln mit erschreckenden Zahlen. Pro Jahr gehen in Deutschland unglaubliche 18 Millionen Tonnen Nahrung verloren, ein Drittel des jährlichen Gesamtverbauchs.
Die größten Verschwender sind in erster Linie nicht nur Handel und Großverbraucher, sondern auch private Haushalte. Letztere tragen zur Lebensmittelvergeudung stolze 7,2 Millionen Tonnen bei - etwa 65 Prozent davon wären vermeidbar.
Ähnlich wie der Sektor Einzelhandel, der zur Lebensmittelverschwendung mit etwa 6 Millionen Tonnen beiträgt, sind auch in den Privathaushalten falsche Planung und Lagerung hauptverantwortlich für das "Große Wegwerfen". Doch auch das von vielen noch immer nicht verstandene MINDESThaltbarkeitsdatum trägt zur Vergeudung bei.
Einen weiteren Anteil von 2,6 Millionen Tonnen machen schwer vermeidbare bzw. kaum noch optimierbare Ernte- und Nachernteverluste aus.
Auch wenn Deutschland mit diesen Zahlen im EU-Vergleich noch verhältnismäßig gut davonkommt (jeder Niederländer wirft durchschnittlich pro Tag 580 Kilogramm Essen in den Müll), fordern die Macher der Studie von der Politik dringenden Handlungsbedarf. Und zwar unter Einbindung aller Akteure des Lebensmittelsektors.
Ein Ende der Lebensmittelverschwendung könnte sich dann nicht nur positiv auf den Ressourcenverbrauch, sondern auch auf unser Klima auswirken.
Etwa 2,6 Millionen ha Ackerfläche werden für die Lebensmittel benötigt, die letztendlich dann doch im Müll enden. Würden sie erst gar nicht hergestellt, könnten pro Jahr 48 Millionen Tonnen Treibhausgase eingespart werden - etwa 5% der Gesamtmenge, die jährlich in Deutschland ausgestoßen wird.
Redaktion Team-Info Team-Kontakt |